Können wir uns eine Zukunft vorstellen, in der es weniger um Unterscheidung und Unterwerfung geht als um das, was uns verbindet? Wäre ein besseres Morgen nicht eines, in dem sich die Menschen nicht mehr der Welt gegenüber positionieren, sondern sich als Teil von ihr begreifen? Ciao Kapitalismus, ciao Patriarchat, ciao Mensch, du Krone der Schöpfung! Ein neues Denken wird gefordert – individuell wie gesellschaftlich, politisch, ökologisch, ästhetisch. Die Transformationen, die auf uns zukommen, betreffen sämtliche Aspekte des menschlichen und unmenschlichen Lebens: Wie steht es mit unserem Verhältnis zur Natur, zur Technologie und nicht zuletzt zu uns selbst? Ausgehend von Texten Donna Haraways und anderer Autor*innen, in denen der Mensch und der Kapitalismus aus dem Zentrum des Denkens gerückt werden, versucht sich „The Shape of Trouble to Come“ an utopischen Erzählungen eines möglichen Morgen. Dabei geht es auch um die Erprobung alternativer, hybrider Formen des Musiktheaters, in denen die Zukunft entworfen wird, anstatt immer wieder die Vergangenheit zu beschwören. In den Ruinen des Kapitalismus träumt das FARN.collective von einer Welt, in der sich die Menschen wieder als Teil eines größeren ökologischen Zusammenhangs begreifen. Mit Donna Haraways utopischer Mensch-Schmetterlings-Hybride Camille besingen sie künftige Lebensformen und tanzen auf den Überresten des Anthropozäns.
Mit: Sandra Hüller, Christoph Müller, Sandro Tajouri, Moritz Bossmann und Michael Graessner / Regie: Tom Schneider / Bühne: Michael Graessner / Kostüme: Kathi Maurer / Musik: Moritz Bossmann, Sandra Hüller, Sandro Tajouri / Dramaturgie: Tobias Staab + Georg Mellert / Sounddesign: Christian Döpping / Lichtdesign: Matthias Singer / Licht: Carsten Rüger
«Am schönsten ist es, wenn Christoph Müller zwischendrin mal sehr ruhig und sehr, sehr langsam den Song ‚I want to know what love is‘ von Foreigner sprechsingt. Ja, wir müssen alle Phyto- und Geolinguisten werden, müssen die Sprache der Pflanzen und Felsen lernen, eingehen auf oder in die Natur. Aber ohne Liebe geht es nicht.» Süddeutsche Zeitung
«Der Abend gerät zu keinem Moment auch nur in die Nähe eines inhaltlich eng geführten Thesenstücks, sondern ist voller überraschender Einfälle, in die sich die visionären Inhalte gut einflechten» Theater heute
«In einem eindrücklichen Monolog sinniert Christoph Müller über die Poesie der Kaiser-Pinguine, über ‚vegetative, nicht-kommunikative Kunst‘. Was existiert, von dem wir noch nichts ahnen?» LVZ
Eine Produktion des FARN Kollektiv in Koproduktion mit dem Schauspiel Leipzig, dem Schauspielhaus Bochum und dem E-Werk Freiburg, gefördert durch den Landesverband Freie Tanz- und Theaterschaffende Baden-Württemberg e.V. aus Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg. Außerdem unterstützt durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ - STEPPING OUT, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen der Initiative NEUSTART KULTUR.
Texte: Curtis Brown Ltd. New York / Duke University Press / Suhrkamp Theaterverlag
Fotos: Andreas Schlager
Tour: Schauspiel Leipzig / Schlossfestspiele Ludwigsburg / E-Werk Freiburg / Schauspielhaus Bochum